Wie funktioniert eine stereo 3D Projektion?
Wir besitzen zwei Augen mit einem gewissen Abstand dazwischen. Betrachten wir ein Objekt, so hat jedes Auge einen geringfügig anderen Winkel dazu. Beide Augen liefern dem Gehirn zwei unterschiedliche Bilder. Das Sehzentrum in unserem Gehirn verarbeitet diese und fügt sie zu einem dreidimensionalen Bild zusammen. Wir sehen Höhe, Breite und Tiefe.
Konventionelle Visualisierungen funktionieren zweidimensional und liefern beiden Augen ein und dasselbe Bild. Wir bekommen Informationen zu Höhe und Breite. Die Tiefe müssen wir uns dazu denken. 3D-Stereo-Visualisierungen arbeiten mit zwei unterschiedlichen Bildern, die im Abstand der menschlichen Augen mit zwei Kameras aufgenommen oder am Computer simuliert wurden. Um ein 3D-Stereo-Erlebnis zu erzeugen, müssen wir lediglich dafür sorgen, dass wir mit dem linken Auge nur das linke Bild und mit dem rechten Auge nur das rechte Bild sehen.
Bei passiv 3D Projektionen kommen zwei Projektoren zum Einsatz, die linkes und rechtes Bild gleichzeitig auf eine Leinwand projizieren. Die erforderliche Kanaltrennung erreicht man mit Hilfe von Polarisationsfiltern, die vor den Projektorlinsen angebracht und in den speziellen 3D-Brillen verwendet werden. Die Polarisationsfilter in Kombination mit den 3D-Brillen bewirken, dass der Betrachter mit dem linken Auge nur das linke und mit dem rechten Auge nur das rechte Bild sieht.
Nachteilig ist allerdings, dass der Einsatz von Polarisationsfiltern auch immer mit einem Verlust an Helligkeit einhergeht. Hier gilt, je höher der Transmissionsgrad bzw. die Transmissionsrate der Filter, desto heller die Projektion. Konventionelle Polarisatoren haben in der Regel eine Transmissionsrate von 38 %. TrueColor Polarisatoren erreichen 46 %.
Passiv-3D-Stereo kann man als Aufprojektion und als Rückprojektion anwenden. In beiden Fällen ist allerdings die richtige Materialauswahl von entscheidender Bedeutung für die Qualität der Ergebnisse. Eine Aufprojektion erfordert eine spezielle Silberleinwand. Für eine Rückprojektion benötigt man besondere Rückprojektionsscheiben bzw. Rückprojektionsfolien. Konventionelles Projektionsmaterial ist hier ungeeignet, da es keine Kanaltrennung ermöglicht. Dadurch entstehen Doppelbilder - ein Effekt, der als „Ghosting“ bezeichnet wird.